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Ein Jahr nach dem Hochwassereinsatz: DRK Hessen fordert weitere Stärkung im Katastrophenschutz

  • Größter DRK-Einsatz seit dem zweiten Weltkrieg
  • Mehr als 1.000 Einsatzkräfte des DRK Hessen
  • Besondere Expertise bei Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser

Hessen/Rheinland-Pfalz – Ein Jahr nach dem Hochwassereinsatz im Ahrtal/Rheinland-Pfalz betont Norbert Södler – Präsident des DRK-Landesverbandes Hessen: „Der Einsatz im Ahrtal im Sommer 2021 war der größte Gesamteinsatz des DRK Hessen nach dem zweiten Weltkrieg. Alle einzelnen Einsatzaufgaben während der Flutkatastrophe im letzten Jahr haben gezeigt, wie unverzichtbar die Vorhaltung von Material und die Ausbildung unserer Ehrenamtlichen Kräfte in unseren Rotkreuz-Gemeinschaften ist. Als größte Hilfsorganisation in Hessen zählen wir angesichts dieser schrecklichen Ereignisse auf die weitere Stärkung des Katastrophenschutzes. Eine zeitgemäße Ausstattung, wie zum Beispiel geländefähige Fahrzeuge sind unverzichtbar, um Menschen in Katastrophensituationen zu helfen.“

Einsatz des DRK Hessen von Juli bis Oktober 2021 im Ahrtal

Über 1.000 freiwillige Einsatzkräfte des DRK aus ganz Hessen waren seit dem Beginn der Hochwasserkatastrophe am 15. Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz (RLP) vor Ort.
Das DRK Hessen hat eine hohe fachliche Expertise in der Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser. Zum 30. Oktober 2021 beendete der DRK-Landesverband Hessen e.V. nach 15 Wochen seinen Trinkwassereinsatz im Ahrtal. Ab dem 16. Juli 2021 waren nach der Hochwasserkatastrophe in der Nacht zum 15. Juli insgesamt 150 ehrenamtliche Kräfte des DRK aus Hessen mit dem Aufbau und Betrieb des Trinkwasserversorgungsnetzes im gesamten Ahrtal beschäftigt.

An – zu Spitzenzeiten – 95 Ausgabestellen konnten 2.811.100 Liter Trinkwasser (Stand: 28.10.) von den Anwohnern gezapft werden.

118-mal über alle hessischen Autobahnen

Das Versorgungsgebiet für Trinkwasser des DRK Hessen für das Ahrtal erstreckte sich übereine Gesamtlänge von 65 Kilometern. Bei der Verteilung des Trinkwassers legten die Rotkreuz-Teams mit ihren LKWs eine Strecke von mehr als 118.000 Kilometer zurück.

Während der mehr als 100 durchgehenden Einsatztage bewältigten die ehrenamtlichen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler im Ahrtal folgende Einsatzaufgaben:

  • Helikoptergestützte Luftrettung von Menschen aus lebensgefährlichen Situationen in der Akutphase des Hochwassers
  • Patiententransporte aus dem Schadensgebiet
  • Suchdienstarbeit im Schadensgebiet RLP mit Bearbeitung von 4.000 Meldungen
  • Sanitätsdienst, Verpflegung und Unterkunft für Einsatzkräfte in NRW und RLP (u.a. Bereitstellungsraum „Nürburgring“)
  • Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) mit Betrieb des PSNV-Zentrums „Eifeldorf“ und mobile Einsätze im gesamten Schadensgebiet inklusive Betreuung der eigenen Einsatzkräften
  • Aufbau und Betrieb des Trinkwasserversorgungsnetzes im gesamten Ahrtal
  • Aufbau und Versorgung von WASH-Komponenten (z.B. Duschcontainer, „Waschsalon“)
  • Aufbau des Verpflegungszentrums für 10.000 Personen. Über 900.000 Warm- und Kaltmahlzeiten und mehr als 400.000 Liter Getränke, die durch DRK-Einheiten aus dem gesamten Bundesgebiet an 25 Ausgabestellen im Raum Ahrweiler verteilt wurden. Rückbau nach sechs Betriebswochen Mitte September
  • Planung und Durchführung von Materialtransporten durch die DRK-Landesverstärkung Hessen in Fritzlar für sämtliche Einsatzbereiche und Auftraggeber wie z.B. das Land Hessen
  • Hilfsgütertransporte zwischen Berlin und Bereitstellungsraum Koblenz
  • IT-Spezialisten zur Errichtung einer Richtfunkstrecke im Ahrtal (Versorgung der Menschen mit Basis-Internet)
  • Elektriker, Logistiker und Verwaltungskräfte für den Bereitstellungsraum Koblenz

Weitere Impressionen

Mehr Eindrücke zur Arbeit des DRK im Ahrtal zeigt folgendes Video: https://www.youtube.com/watch?v=V-Ap0KLFLJg

Dankesurkunde für Ahrtal-Einsatzkräfte

Schenklengsfeld, 19.12.2021

Zum Jahresende überreichte Bereitschaftsleiterin Nadine Fischer-Ries Dankesurkunden des DRK Kreisverbandes Hersfeld an die im Hochwassereinsatz eingesetzten Helfer. Von Ende August bis Anfang September waren Hans-Joachim Klemm, Christian Wenzel und Mark Wiesenthal eine Woche im Einsatz in Grafschaft (Rheinland-Pfalz).

Eingesetzt waren sie sowohl bei der Ausgabe von Verpflegung an Betroffene sowie bei dessen Verteilung an betroffene Ortschaften im Ahrtal. Neben dem bereits erfahrenen Hans-Joachim Klemm konnte Christian Wenzel weitere und Mark Wiesenthal erste Einsatzerfahrung in diesem Betreuungsdiensteinsatz sammeln.

Auf dem Foto: von li. nach re.: Christian Wenzel, Nadine Fischer-Ries, Hans-Joachim Klemm und Mark Wiesenthal (Foto: Gudrun Ernst)

Unterstützung Verpflegungszentrum 10.000 in Grafschaft

Es wird auch weiterhin noch Hilfe benötigt

Schenklengsfeld, 28.08.2021

Auch wenn in den Medien immer weniger über die Region Ahrtal berichtet wird, sind die Menschen nach der Flutkatastrophe weiterhin auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. So wurde durch das DRK bereits Anfang August ein Verpflegungszentrum 10.000 errichtet. Über dieses Verpflegungszentrum können täglich bis zu 10.000 Personen versorgt werden.

In der Nacht von Samstag machten sich nun drei Helfer aus dem Ortsverein auf den Weg. Sie werden in der kommenden Woche mithelfen, die zubereitete Verpflegung vor Ort an die Menschen zu verteilen.

Von links nach rechts: Christian Wenzel, Hans-Joachim Klemm, Mark Wiesenthal, Nadine Fischer-Ries (Foto: Gudrun Ernst)

Die Vorsitzende Gudrun Ernst und Bereitschaftsleiterin Nadine Fischer-Ries verabschiedeten die drei Helfer Hans-Joachim Klemm, Christian Wenzel und Mark Wiesenthal in den Einsatz mit der Bitte, auf sich Acht zu geben und gesund wieder nach Hause zu kommen.

Ein Dank geht an dieser Stelle auch an die Arbeitgeber, die es durch eine Freistellung ermöglicht haben, dass die drei Einsatzkräfte für eine Woche aktiv vor Ort Hilfe leisten können.

Information des DRK zu Spenden für die Hochwassergebiete

Bildquelle: DRK-Generalsekretariat

Info zu Sach-/Geld-Spenden für Hochwasser-Opfer

Die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat viele Menschen in große Verzweiflung gestürzt. Mehrere tausend Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler sind im Einsatz. Die spontane Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung ist hoch und uns erreichen viele Anfragen – vielen Dank dafür!
Das DRK Hessen bittet allerdings um Verständnis dafür, dass derzeit keine (privaten) Sachspenden abgewickelt werden können.

Für die Grundversorgung von Betroffenen und Einsatzkräften ist bereits gesorgt und sämtliche Logistik des DRK ist gerade anderweitig im (Rettungs-)Einsatz.

Es gibt eine Spendeninitiative des DRK-Bundesverbandes unter dem folgenden Link:

https://www.drk.de/hochwasser

Wenn konkrete Bedarfe an Sachspenden entstehen, erhalten wir Informationen aus den betroffenen Gliederungen und wenden uns dann kurzfristig an die Öffentlichkeit.