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Streicheln erlaubt

Friedewald, 03.02.2009 von Peter Lenz

Seit sie Cindy kennt, hat die kleine Anastasia keine Angst mehr vor großen Hunden. Zusammen mit den anderen Mädchen und Jungen der Sonnengruppe im Friedewalder Kindergarten streichelt sie das flauschige Fell der fünf Jahre alten Hündin und verwöhnt sie mit kleinen Leckerlis.

Seit November kommt Elvira Reinmüller mit ihrer Golden Retriever-Hündin einmal pro Woche in die Tagesstätte jeweils zu einer der vier Gruppen. Cindy ist beim Roten Kreuz in Schenklengsfeld zum Therapie-Hund ausgebildet worden, deshalb trägt sie im „Dienst“ auch ein rotes Halstuch mit Emblem.

Diesmal hat sie noch einen Kollegen mitgebracht: Der sieben Jahre alte Terrier Bruno kommt mit Besitzerin Heidi Zoll zum ersten Mal zu den Friedewalder Kindern. An quirligen Nachwuchs ist Bruno trotzdem gewöhnt. Heidi Zoll ist von Beruf Erzieherin und hat das zottelige Findelkind schon als Welpen mit an ihren Arbeitsplatz genommen.

Decke und Trinknapf

Ehe die Hunde in den Gruppenraum kommen, breiten die Kinder Decken auf dem Boden aus und füllen den Hunde-Trinknapf mit Wasser. Elvira Reinmüller hat einen Korb mit Spielsachen für die Vierbeiner mitgebracht.

Zur Freude der Kinder spürt Cindy die kleinen Hundekekse auf, die sie unter einem Plastikbecher irgendwo im Raum verstecken. Und Bruno apportiert die gelbe Plüschente aus jedem Winkel des Zimmers. Offensichtlich haben beide Tiere Spaß an den kleinen Übungen, wedeln ständig mit dem Schwanz und lassen sich auf Kommando immer wieder auf ihre Decke nieder. Kein aufgeregtes Gebell, kein Schnappen nach den vielen Kinderhänden.

Längst nicht jeder Hund sei charakterlich für die Ausbildung zum Therapiehund geeignet, sagt Elvira Reinmüller. Cindy besucht nicht nur Kinder, sondern auch alte Menschen in Seniorenheimen, denen sie Abwechslung, Anregung und damit ein angenehmens Lebensgefühl vermittelt. Therapiehunde lernen schon während der Ausbildung beim Roten Kreuz, in Menschengruppen und bei hohem Geräuschpegel die Ruhe zu bewahren.

Quelle: Artikel vom 03.02.2009 aus http://www.hersfelder-zeitung.de